Am Nachmittag des 29. September veranstalteten Weißenseer Initiativen und Einzelpersonen in der Buschallee ein öffentliches Wohnzimmer. Ziel war es, mit den Anwohner/innen ins Gespräch zu kommen und über die Erfahrungen mit rassistischen Übergriffen zu sprechen. Das hat auch geklappt! Viele Anwohner/innen begrüßten die Intervention im öffentlichen Raum, weil sie selber das Thema Rassismus wichtig finden oder Freunde von Ausgrenzung betroffen sind. Dabei wurde deutlich, dass NS-Verherrlichung und Antisemitismus genauso ein Thema sind wie Rassismus.
Neben wohlwollenden Gesprächen gab es natürlich auch abweisende Gesten und Beschimpfungen. Das zeigte uns einmal mehr, wie wichtig unsere Arbeit ist. Und bleibt! Erst im Juli und August fanden wieder vier rassistische Übergriffe statt, denen neun Personen zum Opfer fielen, vor allem Geflüchtete, aber auch Anwohner/innen, die ihnen zu Hilfe eilten. Letzte Woche ereignete sich ein weiterer Übergriff in der Hansastraße: Wieder wurde eine Frau angegriffen, weil die Täter dachten, sie sei eine Asylbewerberin. In den kommenden Wochen werden wir überlegen, ob es sinnvoll ist, in Weißensee ein neues Bündnis gegen Rechts ins Leben zu rufen. Wer Interesse an dieser Debatte hat, meldet sich gerne bei uns.
Berit Schröder, Fach- und Netzwerkstelle [moskito] | Kontakt: moskito@pfefferwerk.de