Aufgeben ist nicht gestattet!

Mit dieser Maßgabe hat die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie  die »Berliner Koordinierungsstelle zur Entwicklung flexibler Hilfesettings für Kinder und Jugendliche mit komplexem Hilfebedarf« eröffnet.

Angebunden an den Berliner Notdienst Kinderschutz in Charlottenburg richtet sich das Modellprojekt an Kinder und Jugendliche mit einem komplexen Hilfebedarf, die durch standardisierte Angebote der Kinder- und Jugendhilfe nicht mehr erreicht werden. Das Modellprojekt wurde in einer Arbeitsgruppe der Senatsverwaltung, der Jugendämter, der LIGA-Verbände und Vertretungen freier Träger, darunter auch die Pfefferwerk Stadtkultur, entwickelt. Die Koordinierungsstelle arbeitet nach dem Leitsatz: »Nicht die jungen Menschen müssen zu den Hilfen passen, sondern die Hilfen zu den jungen Menschen«. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist es daher, für die Zielgruppe Alternativen zu bestehenden Angebotsformen zu entwickeln.

Die Koordinierungsstelle bündelt alle Ressourcen, Kompetenzen und Ideen der in einem Fallverbund arbeitenden freien Träger und der Jugendämter. Die Verantwortung für die Umsetzung der individuellen Hilfen für eine*n Jugendliche*n wird gemeinschaftlich getragen. Das Trägernetzwerk, auf das der Fallverbund zurückgreifen kann, ist so dicht, dass Hilfeabbrüche vermieden werden. Zwischenzeitliches Scheitern und Rückfälle sind erlaubt, Entlassungen aus dem Fallverbund aber nicht. Jugendämter und freie Träger erarbeiten konsequent gemeinsame Lösungen, auch wenn dies ungewöhnliche Wege erfordert.

Ulrike Klotz, Leiterin unserer Abteilung Jugendhilfe – Wohnen, ist eine der acht festen  Mitglieder des Fallverbundes und sieht darin eine große Chance für die Entwicklung neuer Angebote der Jugendhilfe: »Die Bündelung der unterschiedlichen Fachkompetenzen von erfahrenen Fachkräften in diesem Modellprojekt ermöglicht es, auch neue Ansätze jenseits der gängigen Pfade auszuprobieren und daraus prozesshaft individuelle und tragfähige Hilfesettings zu entwickeln«. Bei erfolgreicher Arbeit der Koordinierungsstelle ist ab 2020 eine Verstetigung des Projektes geplant. Spannend bleibt, inwieweit sich Jugendämter  und Senatsverwaltung auf daraus entstehende innovative Konzepte für die Jugendhilfe einlassen und finanzieren.

Kaj Bergmann | Unternehmenskommunikation
Kontakt: bergmann@pfefferwerk.de
Foto: pixabay_slightly_different

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