Erziehermangel als zentrales Thema auf der Mitarbeiter/innen-Versammlung in der Abteilung Kita

In den letzten Jahren haben sich in den Kindertagesstätten die Anforderungen an die Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern sehr verändert. Die Einführung des Kindertagesförderungsgesetzes (KitaFöG), des Berliner Bildungsprogramms und der dazu gehörenden Rahmenvereinbarung zur Qualitätssicherung (QVTag) haben dazu beigetragen, dass Kitas längst nicht mehr nur »Aufbewahrungsorte« für Kinder sind, sondern die erste Bildungseinrichtung auf ihrem Entwicklungsweg. Dabei stehen den hohen Anforderungen an die tägliche Arbeit in den Kitas zunehmend schwierige Rahmenbedingungen entgegen. Das bedeutet für uns,  immer wieder neu justieren, priorisieren und ausgestalten zu müssen. Um mit unseren Kolleg/innen dazu ins Gespräch kommen zu können, wie wir in den nächsten Monaten damit umgehen wollen, hatten wir zu einer Mitarbeiter/innenversammlung am 24. Januar eingeladen.

Ein zentrales Thema war der akute und weiter zunehmende Mangel an pädagogischen Fachkräften im Land Berlin. Während wir bis zur Erhöhung des Betreuungsschlüssels im August 2016 noch deutlich weniger Probleme als andere Kita-Träger hatten, offene Stellen zeitnah zu besetzen, kommen nun auch bei uns immer weniger Bewerber/innen an.

In unserer Versammlung knüpften wir an die berlinweite Debatte zum Fachkräftemangel an, die einerseits die Anerkennung des Erzieher/innen-Berufes in den Kitas in den Mittelpunkt rückt und zeitgleich die nicht systematisch mitgewachsenen Bedingungen thematisiert.  Der Bedarf an Kitaplätzen ist mit der Erklärung des Rechtsanspruches auf Kita-Betreuung für jedes Kind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr stetig gewachsen. So sollen in Berlin bis 2019 bis zu 30.000 weitere Kitaplätze entstehen. Benötigt werden bis dahin ca. 6.100 mehr Vollzeitfachkräfte. Bis zum kommenden Sommer rechnet der Paritätische Wohlfahrtsverband bereits mit 1.500 unbesetzten Erzieherstellen.

Dorothee Thielen, Referentin für Kinder und Kindertagesstätten im Berliner Landesverband des »Paritätischen« berichtete uns auf der Versammlung, welche Überlegungen und Entwicklungen es aus der Sicht des Dachverbandes zu dem hier nur verkürzt beschriebenen Dilemma in Berlin gibt.  Gemeinsam mit meiner Stellvertreterin, Karolin Bachmann, beleuchteten wir anschließend die bisher implementierten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Abteilung und stellten die noch geplanten Maßnahmen vor. Wir entschieden in der Versammlung, eine abteilungsinterne Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, die sich mit den Wünschen und Anregungen der Mitarbeiter/innen  zur weiteren Verbesserung ihrer Arbeitssituation befassen wird. Diese wird in Kürze ihre Tätigkeit aufnehmen und die Anregungen unserer Fachkräfte aufgreifen.

Einige Träger, darunter auch wir als Pfefferwerk Stadtkultur, haben sich zum dem Thema gegenüber der Senatsverwaltung und in der PRESSE positioniert:

Berliner Morgenpost, 16.01.2017: Kita-Betreiber warnen in Protestbrief vor Erziehermangel

Berliner Zeitung, 17.01.2017: Kita-Plätze können wegen Erziehermangel nicht vergeben werden.

Tagesspiegel, 26.01.2017:  Alltäglicher Kampf in der Kita

Wibke Reinsch-Neumann | Abteilungsleiterin Kindertagesstätten | Kontakt: reinsch@pfefferwerk.de

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