In unserer Berlin Bilingual School mit 350 Schülern aus 39 Ländern, alle zweisprachig Englisch-Deutsch, viele sogar dreisprachig, wird die interkulturelle Vielfalt tagtäglich gelebt. Dabei stellt uns die Verschiedenheit der Schüler stellt vor erhebliche Herausforderungen, birgt vor allem aber große Chancen. Genauso ist die Inklusion von bilingualen Kindern mit besonderen Bedürfnissen Teil des Schulkonzepts: Ein besonderes Augenmerk richten wir darauf, wie alle Kinder am täglichen Leben unseres Schulalltags teilnehmen und ihr Potenzial ausschöpfen können.
Leider sind auch Grenzen gesetzt. Finanzielle Unterstützung für Fachpersonal steht zwar Schulen in freier Trägerschaft zu, wird jedoch in der derzeitigen Finanzierungssituation nur in unzureichendem Maße gewährleistet. Unsere beiden Schulgebäude sind derzeit (noch) nicht barrierefrei. In der neugegründeten Oberstufe gibt es überwiegend Lehrkräfte in Teilzeit. Jedoch arbeiten engagierte Lehrer/innen und Integrationserzieher/innen daran, eine stabile Grundlage für ein qualitativ gutes Förderprogramm zu bilden. Dabei wird sowohl im Unterricht, als auch außerhalb des Klassenzimmers, mit Förder- und Forderplänen – je nach Bedürfnissen der einzelnen Kinder– gearbeitet.
Bereits vor Aufnahme an unserer Schule prüft das Fachpersonal alle Bedürfnisse und Bedingungen für eine erfolgreiche Beschulung; im Vorfeld werden alle Anträge gestellt und Vorkehrungen getroffen, um den guten Einstieg des Kindes mit besonderem Bedarf in die BBS zu gewährleisten. Dazu gehören Beantragung von Förderbedarfen und erhöhten Betreuungsbedarfen im Hort, einfache Umbauten, Kontaktaufnahme mit der KiTa und vorbereitende Fördergespräche mit ärztlichem Fachpersonal und den Eltern. Das Bereitstellen von Ergo dynamischen Möbeln, Toilettenumbauten, sonstigen Umbauten (z.B. das Heruntersetzen von Türklinken und Tafeln), sowie die Einstellung von Integrationserziehern, sind nur einige Maßnahmen, die sich positiv auf die künftige Schullaufbahn eines Kindes auswirken.
Häufig werden die besonderen Bedürfnisse der Schüler/innen erst im Laufe der Schulzeit festgestellt. In diesen Fällen begleiten und beraten wir einerseits die Eltern, andererseits unterstützen wir die Kinder in der Unterrichts- und Hortzeit, von 7:30 bis 18:00 Uhr. Es geht dabei um verschiedene Maßnahmen, angefangen beim Einzel-oder Kleingruppenunterricht bis hin zur erhöhten Aufmerksamkeit, die Kinder mit Epilepsie, Diabetes, ADHS, Muskodividose, Autismus, Verhaltensauffälligkeiten, körperlichen Behinderungen (z.B. Kleinwüchsigkeit) und Lernbehinderungen benötigen. Nicht selten treffen sich die Teams (Schul- und Hortleitung, Lehrer/innen und Erzieher/innen) mit außerschulischen Spezialisten – Psychologen, Ärzt/inne, Mitarbeiter/innen des Jugendamtes und des Schulpsychologischen Dienstes – um in enger Kooperation für das Wohl des Kindes zu sorgen.
Unsere Schule versucht, ihre Möglichkeiten und Kompetenzen von Jahr zu Jahr mehr auszuweiten, um der Entwicklung und Leistung der Kinder mit besonderen Bedürfnissen an der bilingualen Schule gerecht zu werden.
Cornelia Donner (Schulleiterin) & Sarah Vissers (Hortleiterin) | Kontakt: school@pfefferwerk.de