Bildung, Integration und Teilhabe in Gefahr!

Mit Bestürzung und Unverständnis haben wir die Beschlüsse der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zur Kenntnis genommen, drei unserer Projekte nicht nur weiter zu kürzen, sondern zum 31.03.2025 unerwartet und ersatzlos aus der Berliner Bildungs- und Soziallandschaft zu streichen.

ErzählZeit ist ein erfolgreiches und wissenschaftlich begleitetes Sprachförderprogramm, das seit 17 Jahren die Sprachkompetenz insbesondere von Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache stärkt und einen entscheidenden Beitrag zur Kulturellen Bildung leistet. Dabei unterstützt das Programm die Integration und Chancengleichheit von Kindern mit Migrationshintergrund. Die Streichung der „ErzählZeit“ gefährdet ganz konkret und ab sofort die Bildungschancen von über 1.000 Kindern.

  • 1.300 Kita-Kinder und Schüler*innen verlieren abrupt den Zugang zu gezielter Sprachförderung.
  • 30 öffentliche Familienveranstaltungen für knapp 1.000 Zuhörer*innen entfallen; dabei ist gerade die Förderung von Sprache im familiären Kontext entscheidend.
  • Lehrer*innen und pädagogische Fachkräfte bleiben im laufenden Schuljahr ohne die Unterstützung des Programms zurück.
  • 15 freischaffende Künstler*innen und eine Mitarbeiterin verlieren binnen Wochen ihre Existenzgrundlage.

Sprungbrett ist ein Projekt des Stadtteilzentrums Prenzlauer Berg, das seit 2016 geflüchtete Kinder und ihre Familien in Gemeinschaftsunterkünften bei ihrer Integration unterstützt.

  • 65 Kinder aus zwei Unterkünften und ihre Familien verlieren zwei stabile Ansprechpartnerinnen, die sie dabei begleiten, die deutsche Sprache zu erlernen, Orte außerhalb der Unterkunft kennenzulernen, sich im Sozialraum zu integrieren.
  • Wöchentliche, tagesstrukturierende Angebote, die Anbindung der Kinder in Sportvereinen und Begegnungen mit Menschen aus dem Kiez entfallen ersatzlos.
  • Ohne das Integrationsprojekt droht die Rückkehr zu isolierten „Parallelwelten“ in den Gemeinschaftsunterkünften.

Modellkita für die Integration und Inklusion von Kindern aus Familien mit Fluchterfahrung in der Kita „DIE RÖLÄNDER“ in Karow-Nord.

  • Projekte, bei denen 90 Kinder verschiedene Kulturen kennenlernen und sie als Selbstverständlichkeit erfahren, können nicht mehr durchgeführt werden.
  • Die Entwicklung interkultureller Kompetenz und die Fähigkeit, offen und respektvoll mit Menschen verschiedener kultureller Hintergründe umzugehen, bleibt ungenutzt.
  • Konsultationen, Hospitationen und Gesprächskreise zu gelingender Integration im frühen Kindesalter sowie Materialien für interessierte Pädagog*innen entfallen.

Wir fordern die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie auf, die Streichungen dieser Projekte zurückzunehmen und verlässliche Perspektiven aufzuzeigen!

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